Ein Interview mit Rose Poi
Care worker Anja and handicraft extraordinaire Rosie sat down for a chat about Rosie’s life, her Parkinson’s diagnosis, and how Rose Poi is helping an entire hospital in Germany spin their health around.
F: Erzähle mir ein bisschen aus deiner Kindheit…. Wo bist du aufgewachsen? Wie war deine Kindheit? Wie war deine Familie?
Ich bin 1947 in Kraiburg geboren und kam mit 5 Jahren aufgrund von einer Fehlstellung meiner Hüften dort ins Krankenhaus. Im Krankenhaus gab es eine angegliederte Schule / Kinderheilstätte, in der von Nonnen unterrichtet wurde. Diese besuchte ich bis zur zweiten Klasse. Während dieser Zeit hatten sich meine Eltern getrennt und ich zog mit meiner Mutter nach München. In München lebte ich bis zu meinem dreizehnten Lebensjahr und ging dort zur Schule. Dann verstarb meine Mutter an Krebs und ich zog zurück zum Vater nach Kraiburg. Nach der neunten Klasse zog ich ins nahe gelegene Waldkraiburg, lernte Industriekauffrau, heiratete meinen heutigen Mann und arbeitete als Sekretärin bis 1969. Wir zogen zurück in das Elternhaus nach Kraiburg und ich brachte unsere drei Kinder zur Welt.
F: Was sind deine besten Kindheitserinnerungen?
Da meine Kindheit eher zerissen war und von Verlusten und Umzügen geprägt, habe ich keine sehr guten Erinnerungen daran. Ein ständiger Begleiter und mein liebstes Hobby, das Handarbeiten sind meine schönsten Erinnerungen an diese Zeit. Die verschiedenen Handarbeitstechniken erlernte ich im Handarbeitskurs in der Schule und startete bereits in dieser Zeit mit ersten Arbeiten und verfeinerte meine Fertigkeiten eigenständig im Laufe der Zeit.
F: Was für einen Berufswunsch hattest du als Kind?
Ich wollte Schaufensterdekorateurin werden, jedoch erlaubte mir mein Vater dies nicht. Er hielt dies nicht für einen adäquaten Beruf und drängte mich dazu die Ausbildung als Industriekauffrau zu absolvieren. Ich habe meine frei Zeit immer mit nähen, sticken, stricken und Basteleien verbracht. Die kreative Beschäftigung barg für mich immer schon den größten Anreiz.
F: Beschreibe den Prozess deiner Parkinson Krankheit. Wann hast du erfahren, dass du Parkinson hast?
Im Jahre 2005 habe ich mit meiner Enkelin gebastelt. Dieser fiel auf, dass ich beim Basteln an der linken Hand zitterte und sie fragte mich, ob ich friere. Da sich dieses Zittern immer häufiger zeigte, ging ich zum Hausarzt, der mich sofort in eine Klinik, in die Neurologie überwies. Der Verdacht auf Parkinson war da, doch es dauerte einige Jahre und ich musste verschiedene Tests machen, bis die Diagnose sicher bestätigt war. Keiner in meiner Familie hatte jemals diese Erkrankung, soweit ich weiß. Ich bekam Angst und recherchierte viel.
F: Was waren deine Symptome und wie haben diese sich im Laufe der Zeit entwickelt?
Ich bin 72 Jahre alt. Nach dem anfänglichen Zittern folgten Phasen der Unbeweglichkeit und Steifheit, Depressionen und das Gehen, was vorher aufgrund der Hüften schon schwierig war, wurde jetzt zusätzlich von Parkinson beeinflusst. Die Off-Phasen werden häufiger.
F: Wann hast du zum ersten Mal Poi ausprobiert und was denkst du darüber?
Ich habe das erste Mal am Parkinson-Tag im letzten Jahr durch Anja´s Vortrag vom Poi spielen gehört und habe Anja dort spielen sehen. Ich ging in der Pause auf sie zu und sie schenkte mir ein Paar Poi für zu Hause. Ich probierte es ein paarmal aus, merkte aber dass es an sich nichts für mich war. Während eines Krankenhausaufenthaltes im März diesen Jahres kam Anja auf mich zu. Da sie von meiner Liebe zur Handarbeit wusste, bat sie mich ihr beim kordeln der Maori Poi zu helfen. Ich sagte sofort zu und machte mir viele Gedanken über die Herstellung der perfekten Maori-Poi. Wichtig war es mir auf den Plastik-Kopf zu verzichten und sie auch robust und gut bespielbar zu gestalten.
Some of Rosie’s beautiful poi creations.
F: Welche Dinge bereiten dir momentan das grösste Vergnügen?
Mit Handarbeiten etwas herzustellen, um einfach produktiv zu sein.
F: Welche Dinge machen dir Angst?
Der Fortschritt der Erkrankung.
F: Gibt es eine Sache, die du während der Parkinson Erkrankung gelernt hast und die du gerne mit anderen teilen möchtest?
Ich würde jedem empfehlen, zu versuchen die Krankheit anzunehmen, sich nicht zu sträuben und damit leben zu lernen. Sich an dem zu erfreuen was noch möglich ist und nicht dem nachzutrauern, was nicht mehr funktioniert. Die Herausforderung (das gehen an meine Grenzen) spornt mich an und bringt mich dazu Dinge zu vollbringen.
F: Wenn du dreissig Jahre zurück drehen könntest, welchen Rat würdest du dir selbst geben?
Ich würde alles wieder genauso machen, wie ich es getan habe.
Rosie is currently making poi for patients in a geriatric hospital near Munich, Germany, where care worker Anja is using poi with Parkinson’s patients to improve physical and mental wellbeing.
Special thanks to Anja for taking the time to conduct this interview, and for her continued dedication to working with poi and health.